Ikonostase - Wand aus Ikonen

Kirchenschiff und Königstür

Eine Ikonostase findet man in einer Orthodoxen Kirche oder Kapelle. Die Ikonostase ist ein wichtiger Bestandteil der orthodoxen Liturgie. Ikonen sind die Heiligenbilder der Orthodoxen Kirchen. Eine Ikonostase ist eine Wand voller Ikonen. Die Ikonenabbildungen sind auf der Ikonostase hierarchisch geordnet angebracht.

Orthodoxe Kirche in Russland
Ikonostase - Orthodoxe Kirche in Samara - Russland

Die größten Ikonostasen befinden sich in den großen Orthodoxen Gotteshäusern. In den kleinen Kapellen ist die Ikonostase dementsprechend kleiner oder wird auch mal nur angedeutet.

Mindest-Bestandteile einer Ikonostase

  • Königstür in der Mitte
  • nördliche Tür
  • südliche Tür
  • Ikonenpaar neben der Königstür

Altarraum immer nach Osten

Die Ikonostase unterteilt das Kirchenschiff in den Hauptteil (in diesem befinden sich die Gläubigen) und den Altarraum. Der Altarraum darf nur von Priestern und Diakonen betreten werden. Die Königstür öffnet den Weg immer in Richtung Osten zum Altarraum hin.

Ikonstase als verbindendes Element

Die Ikonostase ist die Wand, deren Funktion nicht das Trennen, sondern das Verbinden von Himmlischem und Irdischem symbolisiert. Seinen Ursprung hat diese Trennwand vermutlich im Judentum. Es wird vermutet, dass die Trennwand der Ikonostase anfänglich nur aus einem Vorhang bestand. Nach und nach entwickelte sich daraus eine hölzerne Wand bis zur heute bekannten, mit Ikonenreihen besetzten Ikonostase.

Orthodoxer Kirchenraum mit Ikonostase
Prächtige Ikonostase - Orthodoxe Kirche in Helsinki, Finnland

Ikonostase - eine sehr alte Tradition

Am Ende des 14. Jahrhunderts war die Entwicklung der Ikonostase weitgehend abgeschlossen. In der heute bekannten Form werden also schon seit vielen Jahrhunderten die Ikonostasen in den Orthodoxen Kirchenräumen gestaltet. Die Ikonostasen sind von Region zu Region unterschiedlich ausgebildet. In Russland sind Ikonostasen meist räumlich sehr hoch gestaltet. Die Ikonostasen des Balkans werden dagegen nicht ganz so hoch aufgebaut.

Ikonenhierarchie auf der Ikonostase

Die feste Anordnung der Ikonen auf der Ikonostase ist von der Orthodoxen Kirche unveränderbar festgelegt worden. Die freie Wahl von Ikonenabbildungen und deren Anordnung ist nicht möglich. Je nach Größe der Kirche und der Planung der zuständigen Kirchenoberhäupter kann die Ikonostase bis zu fünf Ikonenreihen übereinander auf der Wand darstellen. Oft sind es aber nur zwei oder drei Ikonenreihen. Jede Ikone hat auf der Ikonenwand ihren festen Platz; in jedem Gotteshaus befinden sich die gleichen Ikonen immer an der gleichen Position. Es sind nur sehr kleine Abweichungen erlaubt, z.B. bei dem Schutzpatron der jeweiligen Kirche.


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