Jesusikonen - Jesus-Christus-Ikonen

Mandylion als erstes Abbild des Erlösers

Eine der ersten Jesus-Ikonen soll das sogenannte „Mandylion“ gewesen sein. Es ist ein „nicht von Menschenhand gemachter Abdruck vom Antlitz des Herrn“. Die Entstehungsgeschichte dieser Ikone ist folgende: Der König von Edessa, Abgar, schickte seinen Maler Ananias zu Jesus, um ihm ein Bild des Erlösers zu malen. Der König war nämlich krank, er hatte „Aussatz“. Er versprach sich eine wundertätige Heilung vom Abbild des Herrn. Wegen des Trubels um Jesus war es Ananias jedoch nicht möglich, ein Bild von Jesus zu malen. Stattdessen übergab Jesus ihm ein Tuch, mit dem der Erlöser sich sein Gesicht vorher abgewischt hatte. Auf dem Tuch war ein Abdruck des göttlichen Antlitzes, des Gottessohnes, zu erkennen.

Mandylion auf Holz
Mandylion als Ikone

Verschollenes Abbild Jesu Christi

Ananias kehrte nach Hause zurück und übergab dem König das Tuch mit dem Abdruck. Der König wurde beim Anblick des Tuches fast vollständig geheilt. Daraufhin ließ er sich taufen. Mit der Zeit geriet das Tuch jedoch in Vergessenheit, der Enkel des Königs betete gar wieder Götzen an. Ein Priester versteckte daraufhin das Tuch an einem sicheren Ort. Er deckte das Tuch mit einem Brett ab. Vor das Tuch stellte ein brennendes Öllicht. Als das Tuch nach vielen Jahren zufällig wiederentdeckt wurde, brannte die Lampe noch immer! Auf dem Brett, welches das Tuch abgedeckt hatte, war plötzlich das Bild vom Antlitz des Herrn zu sehen. So entstand die erste Ikone von Jesus, das Mandylion. Im 10. Jahrhundert überführte man das Tuch nach Konstantinopel, der byzantinischen Kaiserstadt am Bosporus. Kreuzfahrer raubten jedoch das Mandylion. Sie sollen es im Marmarameer versenkt haben. Andere Quellen behaupten, es sei auf einem Schiff bis nach Genua gelangt.

Zeichen des geistigen Führers

Der Zierstreifen auf dem Gewand von Jesus ist ein Erbe aus dem griechisch-römischen Zeitalter. Es ist das Statussymbol eines hochrangigen Heeresführers. Das Goldnetz auf dem Gewand von Jesus Christus symbolisiert die Strahlkraft des Göttlichen. Auf der „Muttergottesikone der Passion“ richtet Jesus seinen Blick auf das Kreuz. Dies bedeutet, dass Jesus Christus weiß, welche Leiden er ertragen muss, bevor er wiederaufersteht. Er ist sich der kommenden Ereignisse bewusst. Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Ikonen, auf welchen Jesus zu sehen ist. Als Vollporträtikone sei hier nur die sogenannte „Deesis“ erwähnt. Jesus sitzt thronend mit Segensgeste und Evangelienbuch zwischen der stehenden Gottesmutter (links) und Johannes dem Täufer (rechts, vom Betrachter aus gesehen). Jesus ist dort als erwachsener Mann zu sehen.

Jesus Pantokrator - Ikone
Ikone - Jesus Pantokrator

Jesusikone - würdevolles Bild Jesu Christi

Auf Jesusikonen einen verklärten bis traurigen, ja zuweilen ernsten Gesichtsausdruck. Jesus Christus wird mit wallendem Haar und Vollbart dargestellt. Sein Gewand schmücken königliche Insignien aus der frühen Entstehungszeit der ersten Ikonen. Die „Christus-Pantokrator-Ikone“, eine halbfigürig ausgeführte Porträtikone, ist wahrscheinlich die am meisten gemalte Ikone des Erlösers. Es ist. Die rechte Hand erhebt Jesus segnend, links hält er das Evangelienbuch in Händen. Ikonen der Gottesmutter zusammen mit Jesus als Kind sind eine weitere sehr verbreitete Variante von Jesus-Christus-Darstellungen. Auch auf diesen Ikonen besitzt das Jesuskind alle Insignien des zukünftigen Erlösers und Herrschers. „Jesuskind“ ist möglicherweise die falsche Betitelung bezogen auf diese Ikonen, denn Jesus zeigt auf diesen Ikonen nie kindliche Gesichtszüge, eher die eines jungen Erwachsenen. Die linke Hand umfasst eine Schriftrolle als Symbol des offenbarten Wortes, die rechte Hand wird zum Segen erhoben. Jesus trägt ein weißes bis weiß-blaues Untergewand. Die Farbe Weiß symbolisiert das göttliche Licht, Blau ist die Farbe des Himmels und der Transzendenz. Das Obergewand ist rot gefärbt. Rot ist die Farbe von Leben und Blut. Symbolisiert wird dadurch, dass Gottes Sohn „Fleisch“, dass er zum Menschen geworden ist, um als Erlöser für uns zu sterben und wiederaufzuerstehen.

Jesus-Ikone
Ikone von Jesus Christus

Passions-Ikone

„Jesus am Kreuz“ ist eine weitere bekannte Ikonendarstellung. Diese „Passionsikone“ zeigt Jesus am Kreuz, die Sünden der Welt in sich tragend. Diese Ikone ist ähnlich der westlichen Darstellung von „Jesus Christus am Kreuz“, welche in jeder Kirche und jedem katholisch-gläubigen Haushalt zu sehen ist. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der existierenden „Jesusikonen“. Auf Szenario-Ikonen, auch Erzählikonen genannt, wird das Leben und Wirken von Jesus Christus „erzählt“, bis zu seiner Himmelfahrt.